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Bier aus Kanada

Traditionell ist Bier das Getränk der Wahl, wenn man zum Eishockey geht oder in einem der gemütlichen Pubs sitzt. Dabei hat Bier gar keine so große Tradition in Kanada. Die Franzosen brauten zwar in Quebec City ab 1668, aber sie waren trotzdem mehr dem Wein zugewandt. Erst die Engländer, Iren und Schotten vermissten den großen Krug ihrer Ales und Stouts so sehr, dass sie umgehend anfingen, überregionale Brauereien zu errichten. Bis zur Einführung der Prohibition (1901-1925) florierten die Geschäfte, da die kalten Bierkeller selten künstliche Kühlung durch Eis oder Maschinen benötigten.

Die großen kanadischen Marken Labatt, Molson und Sleeman befinden sich heute in der Hand der großen internationalen Braukonzerne, einzig Moosehead ist noch echt kanadisch. Diese auch im Vertrieb zu spürende Marktmacht und die Konzentration auf „american light ales“ („Plörre“) tat und tut der Qualität aber nicht gut, sodass viele Pubs und Privatleute vor einigen Jahren anfingen, sogenannte „micro breweries“ aufzubauen und echte Ales zu brauen. Diese sind je nach Talent des Braumeisters und Qualität der Zutaten manchmal eine echte Entdeckung, auch für den verwöhnten deutschen Biertrinker.

Bier aus Kanada

Bier aus Kanada ©iStockphoto/Greg Nicholas

Während in den Atlantikprovinzen meist Bier nach britisch-irischem Vorbild gebraut wird, ist Quebec für seine nach belgischer Art gebrauten Biere, darunter ganz formidables Kriek, bekannt. Ontario wird für sein Bier nach deutsch-tschechisch-polnischer Brauart geschätzt, British Columbia mehr für seine exzentrischen Bierexperimente mit Früchten und z.B. Hanf. An regionaler Vielfalt mangelt es also nicht. Übrigens: Immer wo ein deutscher Braumeister mal seinen Fuß auf die Erde gesetzt hat, ist ein Oktoberfest auch nicht weit. Rund um die Zeit von Thanksgiving feiern aber auch die anderen Biertrinkernationen ihre Errungenschaften ausgiebig.

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