Wandern & Hiking in Kanada
Trails haben im Leben der Kanadier schon immer eine große Rolle gespielt: Oftmals nur kleine Fußpfade führten sie von Osten nach Westen, von Norden nach Süden, verbanden Handelszentren miteinander, kurz sie bildeten das Rückgrat für die Erschließung und Besiedlung des Landes. Die einstigen Trails der Pelzhändler, Natives und Goldgräber sind bis heute nicht in Vergessenheit geraten: Wanderer nutzen sie, um dem Stress des Alltags zu entfliehen und Kanada von seiner natürlichen, wilden Seite kennenzulernen.
Durch Kanada ziehen sich einige sehr bekannte Fernwanderwege, darunter der mehr als 17.000 Kilometer lange Trans Canada Trail, der vom Yukon nach Süden, entlang der Grenze zu den USA und im Osten hinauf Richtung Neufundland führt. Ein ähnlicher, wenn auch nicht ganz so langer, Gewaltmarsch ist der National Hiking Trail, der sich nach seiner Fertigstellung immerhin rund 10.000 Kilometer durchs Land ziehen soll.
Die wohl beliebtesten Wanderstrecken führen jedoch durch die kanadischen Nationalparks, durch ursprüngliche Wälder, vorbei an Seen, entlang der großen Flüsse und durch die beeindruckende Bergwelt der Rocky Mountains. Wanderer bieten sich dabei generell zwei Möglichkeiten: Entweder sie wandern auf eigene Faust oder sie entscheiden sich für eine geführte Wanderung mit einem ortskundigen Guide. Der Vorteil der geführten Touren liegt zum einen darin, dass man sich um Campingausrüstung, Transfers usw. nicht zu kümmern braucht, zum anderen in der Sicherheit, die eine Gruppe, ein ortskundiger Guide und (gutes) Kartenmaterial in der Wildnis bieten. Der Vorteil individueller Wanderungen liegt sicherlich darin, die einzigartigen Eindrücke ungestört auf sich wirken lassen und nach einem eigenen Zeitplan und Rhythmus wandern zu können.
Andererseits erhöht sich dabei aber auch das Risiko, dass im Falle eines Unfalls oder eines Zusammenstoßes mit wilden Tieren nicht schnell genug Hilfe kommen kann. Wichtig ist es daher für Individual-Hiker, sich vor einer Wanderung in einem Nationalpark bei den Rangern zu melden und ihnen mitzuteilen, wann man wieder zurück sein möchte. Generell gilt: Wer auf den meist gut markierten und gepflegten Trails bleibt, kann die ursprüngliche Schönheit des Landes weitgehend gefahrlos erkunden.
Übrigens: Ein Erlebnis der besonderen Art sind Polarlicht-Wanderungen, die sich vor allem im Norden des Landes großer Beliebtheit erfreuen. Die Wanderungen führen meist in relativ flaches, unbesiedeltes Gebiet, in dem Aurora Borealis, das Nordlicht, in den späten Herbst- und Wintermonaten mit etwas Glück für einige Stunden über den nächtlichen Himmel tanzt.