Skip to main content

Neufrankreich

Wenn zwei sich streiten – profitiert Frankreich. 1605 gründete der französische Entdecker Samuel de Champlain an der Westseite Nova Scotias „Port Royal“ und 1608 schließlich die Stadt Quebec am St. Lorenz-Strom. Die französischen Siedler, die als Holzfäller, Bauern, Trapper und Jäger mit ihren Kanus tief in den Kontinent eindrangen, erhielten Land im Gegenzug für militärischen Dienst. Und dieser war in der ständig von britischen Einfallversuchen bedrohten Kolonie Neu-Frankreich absolut lebensnotwendig.

Zwar hatte der vorausschauende und diplomatisch exzellente Führungsstil Champlains und seiner Nachfolger insbesondere das Verhältnis mit den meisten Ureinwohnern so stark verbessert, dass die Kolonisten auf die Hilfe einiger Stämme zählen konnten, jedoch standen die französischen Forts entlang der Flüsse Ohio und Mississippi immer wieder unter Beschuss der zahlenmäßig immer überlegener werdenden und nach Westen drängenden britischen Kolonisten. Neu-Frankreich erstreckte sich damals mit seinen vier zusammenhängenden Teilen Canada (entlang des St. Lorenz-Stroms und der Großen Seen), Acadia, Neufundland und Louisiana immerhin vom nördlichen Ende Quebecs bis zum Golf von Mexiko

Quebec

Quebec ©iStockphoto/Vladone

1754 schließlich begann der offene Krieg zwischen den 13 britischen und 4 französischen Kolonien. Die französischen Anfangserfolge waren jedoch durch ausbleibenden Nachschub nicht von Dauer. 1755 waren weite Teile Acadias, das heutigen Nova Scotia und New Brunswick, unter britische Herrschaft gekommen. Die dort lebenden französischen Siedler wurden gezwungen, entweder auf die britische Krone zu schwören oder das Land zu verlassen. Viele flüchteten weit nach Süden, in den heutigen US-Bundesstaat Louisiana und lebten dort ihre auch heute noch anzutreffende Cajun-Kultur weiter. Die Briten schlugen im Laufe der Zeit massiv zurück, im Juni 1759 fiel schließlich Quebec City, wobei sowohl Montcalm als auch sein Gegenpart General James Wolfe fielen. 1763 trat Frankreich schließlich alle nordamerikanischen Kolonien (bis auf die winzigen Inseln Saint Pierre und Miquelon vor Neufundland) an England ab, dass den „Neuerwerb“ fortan als Canada bezeichnete.

Top Artikel in Geschichte Kanadas