Ontario von seiner schönsten Seite – eine Rundreise
Kanadas Provinz Ontario liegt an der Ostküste. Nach knapp acht Stunden Flugzeit von Frankfurt aus erreichten wir Toronto. Schon, als wir mit dem Mietwagen Richtung Toronto Innenstadt fuhren, erhob sich der CN-Tower, Fernsehturm und Torontos Wahrzeichen vor unseren Augen. Gleichgültig, wo in der Stadt man sich aufhält, dieser beeindruckende Turm dominiert die Skyline.
Unser Hotel lag mitten im Theaterviertel, direkt am Bond Place, einem kulturellen Zentrum, auf dem im Sommer nahezu jeden Tag irgendeine Veranstaltung stattfindet. Besonders beeindruckt war ich wieder von Yorktown, der historischen Altstadt Torontos. Die kleinen Häuser mit den vielen Boutiquen, Kunsthandwerkgeschäften und Restaurants sind ein echtes Highlight. Einen halben Tag haben wir auf Toronto Island verbracht. Die Insel ist mit einer Fähre in etwa 20 Minuten Fahrzeit zu erreichen. Von hier aus hat man einen beeindruckenden Blick auf die Skyline von Toronto. Die Strände am Lake Ontario laden bei warmem Sommerwetter zum Baden ein und die Blütenpracht in den Parks und Gärten ist einzigartig. Am nächsten Tag machten wir uns auf nach Kingston am St. Lorenz Strom. Das Land der Tausend Inseln wird diese Gegend genannt. Als wir das historische Fort Henry bei Kingston besuchten und vom Wehrgang auf den Strom blickten, wussten wir auch, warum. Zauberhaft erscheinen die vielen kleinen Inseln, auf die man von hier aus hinunterblickt. Das Fort wird im Sommer von vielen Studenten in historischen Kostümen wieder zum Leben erweckt.
Kingston selbst ist eine entzückende Kleinstadt. Hochhäuser sucht man hier vergebens. Aber das Fort dominiert hier das Leben, weitere Sehenswürdigkeiten hat Kingston nicht zu bieten. Der nächste Halt auf unserer Reise war die kanadische Hauptstadt Ottawa. Eine Stadtrundfahrt zeigte uns die vielen Sehenswürdigkeiten einschließlich des Wohnsitzes des kanadischen Präsidenten. Am Abend gab es auf dem Parliament Hill, dem Regierungssitz, eine beeindruckende Licht- und Tonschau. Mit Projektoren direkt auf die Wände des Parlamentsgebäudes projiziert wurde hier die kanadische Geschichte lebendig. Musikuntermalung und interessante Kommentare zu den einzelnen Bildern machten diese Show zu einem echten Erlebnis. Eine Führung durch die Parlamentsgebäude, bei der man auch in die beeindruckende Parlamentsbibliothek gelangt, sollte ein Muss für jeden Besucher von Ottawa sein.
Von Ottawa aus sind wir Richtung Westen zum Algonquin Nationalpark gefahren. Landschaftlich ist diese Strecke ausgesprochen reizvoll. Wir verbrachten eine angenehme Mittagspause in einem kleinen Resort am Ufer eines Sees und genossen den frisch gefangenen Fisch. Den Algonquin Park kann man nur zu Fuß erwandern. Wir wohnten in Huntsville. Diese Stadt wird auch als Eingangstor zum Algonquin Nationalpark bezeichnet. Hier gibt es ein Freilichtmuseum, in dem viele Originalhäuser aus dem ganzen Land aufgebaut sind. Im Sommer wird das Dorf bewirtschaftet. Die Einwohner tragen dann die historischen Kostüme und im General Store kann man noch einkaufen wie vor Hundert Jahren.
Einen Höhepunkt der Rundreise durch Ontario erreichten wir kurz vor Ende unseres Urlaubs, die Niagarafälle. Dieses Naturschauspiel ist absolut beeindruckend. Mit einem Aufzug kann man die „Journey behind the Falls“, also die Reise hinter die Fälle antreten. Ausgestattet mit Regencapes, die eher an Mülltüten erinnerten, fuhren wir in die Tiefe. Die Aussichtsplattformen waren so dicht an den herabstürzenden Wassermassen, dass man meinte, man könne sie mit der Hand erreichen. Abends werden die Niagarafälle mit bunten Scheinwerfern angestrahlt. Die aufstäubende Gischt schimmert dann wie ein gigantischer Regenbogen.
Am Ende der Reise verbrachten wir noch einmal zwei Tage in Toronto, dann hieß es Abschied nehmen.